Ärgerlich ist es immer – wenn im Keller das Wasser steht oder du feuchte Flecken an der Wand findest, dann stimmt etwas nicht. Das ist wahrscheinlich jedem klar! Was jetzt aber angegangen werden muss, ist die Ursachenbekämpfung. Es gibt unterschiedliche Kategorien an Ursachen für feuchte Keller. Wir helfen dir herauszufinden, woher die Feuchtigkeit kommt und was du dagegen tun kannst.
Du befindest dich noch in der Bauplanung und hast dich noch nicht endgültig für oder gegen einen Keller entschieden? In unserem spannenden Artikel findest du wichtige Tipps und alle Informationen zu den Voraussetzungen, Kosten und Vorteilen des Kellerbaus!
Nasse Flecken, Schimmel, modriger Geruch
Feuchtigkeit und Nässe in den Kellerräumen ist ein Problem und hat häufig unschöne Folgen: Feuchtigkeit im Keller hat einen Einfluss auf deine Möbel und im Keller laufenden und gelagerten technischen Geräte. Aber nicht nur das, noch wichtiger ist der schädliche Einfluss feuchter Keller und zu hoher Feuchtigkeit im Raum auf deine Gesundheit. Denn wo es feucht ist, bietet sich ein Nährboden für Schimmel. Zusätzlich greift eine feuchte Kellerwand auf Dauer die Bausubstanz an und kann Wände, Böden und Decken beschädigen. Deswegen ist es das Wichtigste, bei Entdeckung von zu hoher Feuchtigkeit in deinem Keller möglichst schnell zu handeln.
Mögliche Ursachen für Feuchtigkeit im Keller
1. Falsches Lüften
Insbesondere im Sommer deutet ein muffiger Geruch ganz einfach auf falsches Lüften hin. Der Grund für die Feuchtigkeit an Wänden und Böden ist dann die Kondensation von Wasser. Die Luft kondensiert, wenn sie mit hoher Luftfeuchtigkeit an kühlen Kellerwänden abkühlt und die Wände die Feuchtigkeit nicht halten kann. An der Kellerwand bleibt es dann nass – und das gibt die Möglichkeit zur Bildung von Schimmelpilzen. Je länger die Feuchtigkeit außerdem an der Wand erhalten bleibt, desto eher greift sie Holz und Mauerwerk an. Um die feuchte Luft aus dem geschlossenen Kellerraum herauszulassen, solltest du deshalb regelmäßig mehrmals täglich (vor allem in den kühlen Stunden, insbesondere im Sommer) lüften.
2. Rohrbruch
Der Klassiker – der Abwasserschlauch der Waschmaschine ist defekt oder eine Leitung beschädigt? Je nachdem, ob die Leitung im Mauerwerk verbaut oder frei liegt, kann ein Rohrbuch schnell erkannt und die Gefahr für das Mauerwerk behoben werden. Ein beschädigter Abwasserschlauch, eine kaputte Waschmaschine oder ein defektes Rohr können ausgetauscht werden.
Etwas schwieriger wird es, wenn die Leitung im Boden oder in der Wand verbaut verläuft. Hier muss ein Bruch oder Defekt mit professioneller Hilfe geortet werden und die betroffenen Bauteile anschließend gut getrocknet und häufig auch saniert werden. Sind die Beschädigungen behoben, sollte das ausgetretene Wasser aufgewischt werden. Hilfreich ist es, anschließend prüfen zu lassen, ob die Feuchtigkeit tiefer in das Bauwerk eingedrungen ist. Denn in diesem Fall wäre eine professionelle Trocknung notwendig, um weitere Schäden zu vermeiden.
3. Horizontale Abdichtung
Eine weitere Ursache für festsitzende Feuchtigkeit kann eine defekte oder mangelhafte horizontale Abdichtung sein. Die horizontale Abdichtung sollte im Idealfall verhindern, dass Feuchtigkeit in den Wänden ungehindert aus dem Boden aufsteigen kann. Fehlt die Abdichtung sind durchnässte Wände die Folge. Die horizontale Abdichtung kann im Zuge einer Kellersanierung auch im Nachhinein noch eingezogen werden. Hier brauchst du Hilfe von Profis: lass dich vorher von einem Experten beraten und die Sanierung von einem Fachbetrieb durchführen.
4. Vertikale Abdichtung
Auch vertikal sollten deine Wände normalerweise so abgedichtet sein, dass von außen keine Bodenfeuchte in das Mauerwerk oder deine Kellerwände eindringen kann. Beim Bau des Kellers wird eine Schutzschicht aufgetragen, die ihn wasserdicht versiegelt. Ist diese beschädigt oder gibt es beispielsweise einen Riss in der Schutzschicht kann Feuchtigkeit seitlich durch die Wände eindringen und sie durchfeuchten. Auch die Sanierung dieses Problems sollte von Fachfirmen durchgeführt werden.
5. Defekte Drainagen
Drainagen sind Systeme, die dafür verantwortlich sind, Wasser vom Haus abzuführen. Fällt hier viel Regen und sind die Drainagen defekt oder in manchen Fällen gar nicht vorhanden, staut sich das Wasser im Boden und wird nicht abgeleitet. Auch in diesem Fall kann die Feuchtigkeit in den Hauswänden schnell ansteigen.
6. Schlagregen
Häufig liegen Keller nicht vollständig unter der Erde. So können Fenster eingebaut werden, durch die die unterirdisch liegenden Räume gelüftet werden können und Licht einfallen kann. Das kann jedoch auch dazu führen, dass die Kellerwände außen von starkem Regen getroffen werden und durch die Außenwände Feuchtigkeit in Häuser eindringt. Die Nässe kann bis zu den Innenwänden vordringen – und der Keller wird feucht. Um das zu vermeiden werden in der Regel Kellerabdichtungen eingebaut. Bei Neubauten handelt es sich heutzutage in den meisten Fällen um eine sogenannte “Weiße Wanne”, eine wasserundurchlässige Stahlbetonkonstruktion, die den Keller von außen abdichtet. Muss eine Abdichtung im Nachhinein durchgeführt werden, muss meist eine innenliegende Alternative gewählt werden.
7. Feuchtigkeitsbindende Baustoffe
Auch hygroskopische Feuchte genannt – in diesem Fall sind in den Baustoffen des Mauerwerks häufig komplexe Salzverbindungen angereichert, die Feuchtigkeit aus der Luft binden. So wird langfristig die Wand durchnässt. Ein Indiz für hygroskopische Feuchtigkeit ist die kranzförmige Ausbreitung von sichtbarer Feuchtigkeit auf der Oberfläche der Wand, häufig begleitet von Salzausblühungen. Auch bei dieser Ursache für einen feuchten Keller sollten umfassende Sanierungsmaßnahmen geplant werden, um dauerhafte Schäden zu vermeiden.
Feuchte Keller, nasse Wände und modriger Geruch – solltest du über Bau- oder Sanierungsmaßnahmen nachdenken, beraten wir dich gerne und helfen dir, die Ursache für deinen feuchten Keller und die richtige Lösung zu finden.