Manchmal ist es unvermeidlich, dass bei Umbaumaßnahmen eine Wand entfernt werden muss, um beispielsweise mehr Platz zu schaffen oder auch zwei Räume oder Wohnungen zu verbinden. Allerdings kann man nicht einfach hingehen und eine Wand einfach so einreißen.
Als allererstes muss geklärt werden, ob es sich um eine tragende Wand oder um eine nichttragende Wand handelt. Im Falle einer tragenden Wand muss ein Statiker hinzugezogen werden. Das allein erhöht bereits die Kosten für den Durchbruch bei tragenden Wänden. Dies ist ein sehr wichtiges Detail, da sonst ein Einbruch bzw. Teileinbrüche des Hauses zu befürchten sind.
Alte Gebäude verfügen zumeist über recht kleine Räume, die dem heutigen Zeitgeist nicht mehr entsprechen. Hier muss unbedingt ein Fachmann beauftragt werden, da die Dicke der Wände in Altbauten nichts darüber aussagt, ob es sich um eine tragende Wand oder eine nichttragende Wand handelt. Jedes ab 1990 gebaute Haus folgt bestimmten Bauvorschriften. Diese galten aber in früheren Zeiten noch nicht. Daher kann man anhand der Stärke einer Altbauwand nicht bestimmen, ob sie tragend ist oder nicht. Damals durften auch tragende Wände ebenfalls recht dünn sein.
Die Position der zu entfernenden Wand
Schon die Position einer Wand innerhalb eines Hauses kann Auskunft darüber geben, ob es sich um eine tragende oder nichttragende Wand handelt. Außen- oder Fassadenwände sind immer tragende Wände, nichttragende Wände trennen nur einzelne Räume oder Zimmer.
Auch die Wandstärke selbst kann ein Hinweis darauf sein, ob es sich um eine tragende oder nichttragende Wand handelt. Die Stärke einer Wand kann aber je nach Material deutlich variieren. Recht häufig werden im Baugewerbe für tragende Wände Beton, Stahlbeton, Ziegel oder Kalksandstein verwandt.
Eines haben all diese Wände gemein und das betrifft ihre Wandstärke. Stets sind diese Wände dicker als normale Trennwände. Das gilt allerdings, wie bereits erwähnt, nur für neuere Häuser bzw. für Häuser, die nach 1990 erbaut wurden. Hier ist die Mauerwerkstärke von 17,5 Zentimeter ein deutliches Indiz dafür, dass es sich um eine tragende Wand handelt.
Sobald klar ist, dass es sich um eine tragende Wand handelt, die entfernt werden soll, müssen auch immer ein Sturz und eventuell zusätzliche Stützelemente eingebracht werden.
Höhere Kosten für das Einbringen von Stützträgern
Ein Heimwerker sollte die Arbeit des Einziehens eines Stahlträgers nicht selber übernehmen. Für diese Arbeit wird viel Sachkenntnis benötigt. Und diese Sachkenntnis hat ihren Preis. Die Kosten für die umfangreiche Planung, das Entfernen einer tragenden Wand und das Einziehen eines Stahlträgers können im Durchschnitt schnell mehrere tausend Euro betragen.
Eine umfassende statische Begutachtung ist unausweichlich, bevor du überhaupt mit der Planung eines solchen Projektes beginnen kannst. Der Preis für eine solche Berechnung kann recht stark variieren und steht in Abhängigkeit dazu, wie kompliziert sich die Statik darstellt. Daher kann der Preis je nach Wanddurchbruch durchaus von 300 bis 2.000 Euro variieren.
In den komplizierten Berechnungen des Statikers gilt es bereits viele Faktoren zu beachten. So können zum Beispiel auch unter den umzubauenden Räumlichkeiten gelegene Geschoße ebenfalls von einem solchen Durchbruch betroffen sein und müssen ebenfalls mit berechnet werden.
Was es alles zu bedenken gilt
Zu den Kostenverursachern zählen unterschiedliche Kriterien. Es beginnt bereits alles mit dem provisorischen Abstützen der Decke und dem Abfangen der Deckenlasten mittels von Stützen. Der nächste Schritt ist der tatsächliche Wanddurchbruch, das Entfernen der ausgewählten Wand. Im Anschluss daran müssen die Auflager hergestellt werden und die Stahlträger müssen eingezogen werden. Zum Abschluss steht dann noch das Umkleiden der Stahlträger an, ebenso wie die Verputz- und Verschönerungsarbeiten
Wanddurchbruch Kosten im Überblick
Was sind eigentlich die Kosten für einen Wanddurchbruch? Zunächst fallen für Wanddurchbrüche, besonders bei tragenden Wänden, Kosten für die statische Berechnung bei tragenden Wänden an. Ebenso wie die Kosten für die Ermittlung der Mauersturzart bzw. der Art des Stahlträgers.
Diese Maßnahmen sind unerlässlich, da sich die Wanddurchbruch-Kosten sonst durch unvermeidliche Folgeschäden drastisch erhöhen könnten. Diese Kosten stehen in Abhängigkeit von dem Aufwand der statischen Berechnungen und können sich auf bis zu 2000 Euro für eine Wand belaufen.
Ein weiterer Kostenpunkt sind die Sicherungsmaßnahmen, um zum Beispiel den Durchbruch mit entsprechenden Stahlstützen abzusichern. Die Kosten hierfür werden als Lohnarbeiten durchgeführt und mit einem Stundensatz errechnet.
Auch der umliegende Bereich um den Wanddurchbruch muss unbedingt geschützt werden, denn gerade die Staubentwicklung, die Feinstaub zur Folge hat, muss weitgehend verhindert werden. Um das zu erreichen, wird beispielsweise während der Sägearbeiten zum Durchbruch Wasser zum Kühlen eingesetzt. Gleichzeitig wird eine Folienwand errichtet, um die umgebenden Räume vor Spritzwasser und Staub zu schützen. Auch hier wird im Stundensatz abgerechnet. Nur die verwendeten Kleinmaterialen wie Folie, Silikon und Klebeband werden im Angebot aber nicht pro Quadratmeter sondern mit einem Pauschalpreis festgesetzt.
Handelt es sich um eine notwendige Kernbohrung, so ist der Aufwand deutlich geringer und verursacht nicht nur weniger Schmutz, sondern natürlich auch weniger Kosten. Weniger Schmutz entsteht schon deswegen, weil der Kern der zuvor ausgebohrt worden ist, einfach in der Bohrmaschine verbleibt. Hier wird pro Quadratmeter Schnittfläche abgerechnet. Die Kosten liegen zwischen 80 und 300 Euro pro Quadratmeter.
Zu den weiteren Kosten beim Wanddurchbruch zählen ebenfalls die An- und Abfahrt ebenso wie die Einrichtung der Baustelle. Auch Feiertags- und Wochenendaufschläge können die Kosten deutlich erhöhen. Auch die Kosten für den einzuziehenden Sturz bzw. für teurere Stahlträger bei größeren Durchbrüchen dürfen nicht vergessen werden.
Zuletzt fallen noch Kosten für Entsorgung an.
Abhängig von dem gewählten Unternehmen werden einige Positionen pro Stunde abrechnen, andere wiederum werden zu Pauschalpreisen ausgeführt.
Um die Preise kalkulieren zu können und keine bösen Überraschungen zu erleben, sollest du alle erforderlichen Daten, die den Durchbruch für eine tragende Wand betreffen, bereits vorher kalkulieren. So lässt sich dann der Endpreis viel leichter ermitteln. Manchmal kann es auch sein, dass es besser ist, von vornherein einen Festpreis zu vereinbaren, um einer späteren Explosion der Kosten zu entgehen.
Es ist auf jeden Fall empfehlenswert sich mehrere Angebote von unterschiedlichen Fachfirmen einzuholen. Tatsächlich können die Kosten für zum Beispiel einen Fenster- oder Türdurchbruch erheblich differieren. Darum solltest du dir auf alle Fälle die Mühe machen, mehrere Angebote einholen, die jeweils im Detail die Arbeiten und die anfallenden Kosten ausweisen.