Krüppelwalmdach, Mansarddach, Tonnendach, Zeltdach – alles Begriffe mit denen Sie auf den ersten Blick nichts anfangen können? Kein Problem. Verschiedene Dachformen bestimmen das Aussehen und die Funktion Ihres Traumhauses entscheidend. Es muss nicht immer das Satteldach sein: Flach, eckig oder sogar rund geht auch! Bei der Planung Ihrer Dachform ist viel mehr möglich, als Sie womöglich ahnen. Wir stellen Ihnen hier 7 klassische, innovative und moderne Dachformen vor, die die perfekte Ergänzung für Ihr Traumhaus sind.
1. Der Klassiker – das Satteldach
Es ist der Klassiker unter den beliebtesten Dachformen – das Satteldach. Große Stabilität und eine einfache Bauweise sind die großen Vorteile dieses Daches. Hier liegen sich zwei Dachschrägen gegenüber, verbunden über den Dachfirst. So entsteht an den dachlosen Seiten jeweils ein Giebel, in den normale Fenster integriert werden können.
Satteldächer können entweder flacher oder mit einer größeren Dachneigung umgesetzt werden. Von 30 bis 62 Grad Neigung ist viel möglich. Ein Faktor, der das beeinflusst, ist zum Beispiel der Niederschlag in der Bauregion. Ist er besonders hoch, steigt der Wert einer größeren Neigung des Dachs, weil das Wasser besser abfließen kann. Vorgaben zu der Dachneigung finden Sie häufig im Bebauungsplan Ihrer Region.
Satteldächer sind aufgrund der verhältnismäßig einfachen Bauweise kostengünstig, robust gegen Wind und Wetter und auch der Wartungsaufwand hält sich in Grenzen. Fenster können entweder in die Schräge oder als Dachgauben integriert werden. Allerdings bietet das Satteldach räumlich weniger Platz als andere Umsetzungen. Durch die tiefen Dachschrägen geht im Dachgeschoss sonst nutzbarer Raum verloren. Das sollte in die Planungen der Nutzung Ihres Daches und seinen Bau einbezogen werden.
2. Einfach und modern – das Flachdach
Sie brauchen Platz im Dachgeschoss? Dann ist ein Flachdach die optimale Lösung für Sie.
Fehlende Dachschrägen machen diese Variante als Wohnraum besonders effizient. Mit einem Flachdach können Sie Ihr Dachgeschoss ohne räumliche Einschränkungen nutzen. Aber das ist noch nicht alles: Ein Flachdach lässt sich in vielen Fällen auch als Garten oder Terrasse nutzen und begrünen. Das ist besonders bei kleinen Grundstücken von Vorteil. So können Sie sowohl im Haus als auch draußen die entstehende Fläche optimal nutzen und verlieren keinen Raum und kein Stück Garten.
Trotzdem sollte ein Flachdach gut geplant werden: Denn bei dieser Variante fällt die vor Witterung schützende Dachneigung fast vollständig weg. Regen und Schnee fließen bei diesem Dach, bei dem meistens eine Neigung von 1,1 bis 2,9 Grad eingeplant wird, nicht so leicht ab. Das Dach muss deswegen sorgfältig geplant und gut abgedeckt werden.
3. Eine Variante des Flachdaches: das Pultdach
Wenn es nicht ganz flach sein soll und Sie die Vorteile einer Dachschräge aber auch die des Flachdaches nutzen wollen, bauen Sie mit der Variante des Pultdaches optimal.
Ihr Dach erhält hier einen Neigungswinkel von mehr als 10 Grad. Damit hat es eine Dachschräge, aber bietet immer noch mehr Wohnraum als ein Satteldach. Sie können also Ihr Dachgeschoss immer noch effizient nutzen, aber auch die Vorteile der Dachneigung nutzen.
Bei dieser Dachform lassen sich außerdem Photovoltaikanlagen besonders gut anbringen, weil sich im Verhältnis zur Grundfläche besonders viel geneigte Dachfläche zur Sonne ausrichten lässt. Durch seine einfache Bauart lässt es sich verhältnismäßig kostengünstig umsetzen. Diese Dachform ist mit seiner asymmetrischen Form außerdem ein echter Hingucker und gilt als sehr moderne Bauweise.
4. Erweitern Sie die Stabilität des Klassikers mit dem Walmdach
Im Gegensatz zum Satteldach gibt es beim Walmdach keine Giebel, sondern zusätzliche Dachschrägen. Bei dieser Variante der Dachform werden alle vier Gebäudeseiten zu Dachflächen geneigt. Das macht die Dachkonstruktion besonders stabil und schützt die darunter liegenden Außenwände.
Weil die Konstruktion jedoch komplexer ist, ist ihre Umsetzung auch etwas teurer. Außerdem sind hier, abgesehen vom Krüppelwalmdach, keine senkrechten Giebelfenster möglich.
Das Walmdach kann in unterschiedlichen Formen geplant werden. Eine Abweichung von der Walmdachform ist zum Beispiel das Zeltdach, das entsteht, wenn das darunter liegende Haus quadratisch gebaut ist und gleich lange Außenmauern hat. Bei dieser Konstruktion gibt es keinen Dachfirst, das Dach läuft stattdessen spitz zu. Eine weitere Variante ist das Krüppelwalmdach, bei dem an den kürzeren Außenwänden trapezförmige Giebel entstehen und die Dachflächen deutlich kleiner ausfallen.
5. Effiziente Platznutzung trotz geneigter Dachflächen mit dem Mansarddach
Bei dem Mansarddach werden die nicht zu stark geneigten Dachflächen im unteren Bereich abgeknickt. So entstehen insgesamt vier Flächen statt der ursprünglichen zwei beim Satteldach.
Auf diese Weise entsteht unter den Dachflächen viel Raum, der effizient genutzt werden kann, trotz eines geneigten Dachbaus.
Entstanden ist diese Dachform ursprünglich, weil Vollgeschosse zeitweise höher besteuert wurden als Dachgeschosse. Diese Regelung gilt im gegenwärtigen Baurecht nicht mehr. Außerdem gelten mittlerweile alle Geschosse als Vollgeschoss, bei denen mindestens zwei Drittel der Fläche über eine bestimmte Raumhöhe verfügen.
Diese Dachkonstruktion ist verhältnismäßig aufwendig und dementsprechend teurer als ein normales Satteldach, wirkt aber auch entsprechend hochwertig.
6. Ästhetisch rund: Tonnendach oder Kuppeldach
Diese Dachkonstruktion ist besonders aufwendig – denn hier gibt es keinen Dachfirst oder flachen Dachflächen.
Das Tonnendach bzw. Kuppeldach wird rund gebaut. Das hat insbesondere statische Vorteile, weil die einwirkenden Kräfte über das Runddach direkt in die Außenmauern und den Boden abgeleitet werden. Notwendig ist dieser statische Vorteil jedoch vor allem bei Einzelhäusern nicht, weil ihre Größe keine komplizierten statischen Lösungen erfordert.
7. Dacherweiterungen: Schleppdach und Zwerchdach
Auch wenn Sie den Wohnraum unter Ihrem Dach erweitern wollen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Sie können ein Stück weitere Dachfläche unter der Traufe ergänzen. Das heißt, Sie fügen am Ende Ihres (zum Beispiel Sattel-)Daches zusätzliche Fläche hinzu und führen das bereits bestehende Dach weiter. So können können leicht Anbauten wie Wintergärten oder Carports gebaut und in das bestehende Dach integriert und gleichzeitig gut geschützt werden.
Eine andere Option für die Gestaltung Ihres Daches ist das Zwerchdach. Hier fügen Sie keinen Anbau an, sondern erweitern Ihre Wohnfläche durch einen neu entstehenden Giebel. Es handelt sich dabei nicht um eine Dachgaube, sondern um einen Dachausbau, der bis zur Fassade reicht.
Dachplanung und Unterstützung
Egal, ob es modern und innovativ sein soll, oder lieber klassisch mit zwei Schrägen – wir sind bei der Dachplanung für Sie da. Besprechen Sie die passende Lösung für Ihr Traumhaus mit unseren Experten und lassen Sie sich bei der Planung Ihres Daches von uns unterstützen.