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Hausrenovierung – Mit diesen Tipps und Gestaltungsideen entspannt einziehen

Dein Traum ist in Erfüllung gegangen – du beziehst dein neues Haus, in dem du die nächsten Jahre oder gar Jahrzehnte verbringen willst. Je nach Alter und Größe des Hauses ist klar, dass hier renoviert werden muss. Was gehört zu den klassischen Renovierungsarbeiten? Womit sollte man beginnen? Und welche Gestaltungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung? Diese und weitere Fragen werden wir in diesem Artikel klären.

Renovieren versus Sanieren – was ist der Unterschied?

Legt man sich ein altes Haus zu, muss in der Regel saniert werden, das bedeutet, das gesamte Haus oder einzelne Bestandteile werden repariert, modernisiert oder einfach wohnfähig gemacht. Dabei wird die Substanz des Hauses behandelt. Hierzu zählt je nach Bedarf das Beseitigen von Schimmel oder anderen Schadstoffen, die Trockenlegung des Kellers oder die energetische Aufwertung des Hauses durch Isolierung. Nicht jedes Haus bedarf einer Sanierung, hierbei kommt es auf die Abnutzung bzw. mögliche Schäden des Hauses und auf die individuellen Bedürfnisse an. Es gilt: Je länger ein Haus steht, desto genauer muss man hinsehen. Risse in der Fassade oder Feuchtigkeit erkennt manchmal auch der Laie. Das Haus auf Schadstoffe oder das Grundstück auf seine Tragfähigkeit überprüfen kann nur ein Fachmann.

Renovierungsarbeiten müssen hingegen bei fast jedem Bezug gemacht werden. Hierbei handelt es sich um Maßnahmen, die das Haus verschönern oder neu erstrahlen lassen. Dazu gehört ein neuer Wandanstrich, unter Umständen das Verlegen neuer Böden oder die Fassadengestaltung. Auch das Erneuern von Fenstern oder Aufarbeiten von Türen kann zu Renovierungsarbeiten hinzugezählt werden.

Wiederverwerten statt Ersetzen

Bevor es an die Renovierung geht, schau dich erstmal im Haus um. Gibt es unter Umständen Schätzchen, die nicht mehr ganz in Schuss sind, jedoch an anderer Stelle auch verwertet werden können? Der alte Ofen ist nicht mehr funktionstüchtig aber die Kacheln sind noch in Ordnung? Diese könnten als Verkleidung für den neuen Kamin dienen. Auch alte Küchenfliesen lassen sich reinigen oder neu streichen und müssen nicht teuer ersetzt werden. Parkett- oder Dielenböden lassen sich super abschleifen und neu lackieren. Sofern die Fenster gut isoliert sind, können die alten Doppelkastenfenster abgeschliffen und neu lackiert werden, das gleiche gilt für Vollholztüren. Natürlich hängen all diese Dinge von dem individuellen Geschmack ab – Hobbyrestaurateure haben Freude an der Aufwertung mitgenommener Bestandteile. Hausbesitzer, die vor allem Wert auf Schnelligkeit und Effizienz haben, schaffen sich eher Neues an. Beides hat seine Vor- und Nachteile und ist auch kostentechnisch sehr individuell. 

Hast du die infrage kommenden Fundstücke gesammelt, kann die Vorbereitung für die Renovierung losgehen. Hier kannst du dich an die folgenden Schritte halten, so kann nichts schief gehen.

Renovierung Schritt für Schritt

Schritt 1: Finanzen Prüfen

Wieviel Budget hast du für die Renovierungsarbeiten? Ist eventuell noch ein Puffer vom Kredit übrig? Stelle einen groben Kostenplan auf und ermittle die oberste Grenze. In der Regel kosten die Renovierungsarbeiten am Ende etwas mehr Geld als gedacht, da an der einen Stelle ein Eimer Farbe mehr gekauft wird, die Bohrmaschine den Geist aufgibt oder es stellt sich heraus, dass die Wände unter der Tapete eventuell doch neu verputzt werden müssen. Plane diese Überraschungen mit einem Puffer ein.

Schritt 2: Konzept erstellen

Hier geht es an die Zielsetzung. Oft sieht man als neuer Hausbesitzer die Fehler und die Probleme, die behoben werden müssen. Mach es anders. Stell dir dein neues Haus vor: wie genau soll es aussehen. Was ist notwendig, um es am Ende genauso wie in deiner Vorstellung erstrahlen zu lassen? Die Wände sind rot gestrichen und du willst sie weiß haben? Plane eine qualitativ gute Farbe und eventuell mehrere Anstriche dafür ein. Der Teppichboden soll durch Laminat ersetzt werden? Dann benötigst du Zeit und Geld für das Herausreißen und Verlegen. Wichtig ist es an dieser Stelle eine Prioritätenliste zu erarbeiten und immer das Ergebnis der einzelnen Bestandteile im Blick zu haben.

Schritt 3: Helfer einbeziehen

Je größer und bedürftiger das Haus, desto mehr Ressourcen müssen eingeplant werden. Viele Hausbesitzer haben die Gestaltung ihres Hauses gern in eigener Hand. Das macht bei solchen Arbeiten wie Streichen oder Böden verlegen durchaus Sinn. Für das Anbringen von Fliesen oder das Verputzen der Wände ist manchmal der Fachmann die richtige Wahl, da es hier Erfahrung braucht und der Laie für diese Arbeiten unter Umständen enorm viel Zeit und Frust investieren muss. Dies gilt auch oft für die Sanierungsarbeiten im Bad und vor allem für das Anbringen der Haustechnik. Beim Streichen können jedoch auch die Freunde oder Familie helfen. Gemeinsam macht das Renovieren mehr Spaß, spart Zeit und schafft einen Grund mal wieder gemeinsam nach getaner Arbeit zu grillen.

Der erste Schritt ist sicherlich im Bekanntenkreis nachzufragen. Handwerker, die einen guten Ruf haben, sind meist zuverlässig und leisten qualitativ gute Arbeit. Du kannst alternativ nachschauen, ob die professionellen Helfer Mitglied bei einer Innung oder in einem Berufsverband sind. Achte bei der Kommunikation darauf, dass du klare und möglichst genaue Anweisungen gibst. Je genauer deine Aussagen, desto genauer fällt das Angebot aus. Auch wenn das bedeutet, dass du dich im Vorfeld mit den anstehenden Arbeiten in der Theorie genauestens auseinandersetzen musst. Hast du dir eine genaue Beschreibung zurechtgelegt, kannst du dir nun auch mehrere Angebote gleichzeitig einholen und hast am Ende den Vergleich.

Schritt 4: Zeit- und Materialplan erstellen

Sind Handwerker für die Arbeiten geplant, müssen diese koordiniert werden, sie sollten sich dabei auch möglichst nicht in die Quere kommen. Auch Eigenleistungen sind nicht mal eben nach dem Erwerbsarbeits-Feierabend erledigt. Manchmal muss man einige Wochen seines Urlaubs opfern, um den Einzug in neue Haus gut vorzubereiten. Private Helfer müssen ebenfalls organisiert und das Material, Container und evtl. helfende Maschinen so bestellt werden, dass es zu den geplanten Arbeitszeiten passt. Erstelle möglichst zu Beginn solch ein Konzept, an dem du dich orientieren kannst und denk an den zeitlichen Puffer, der häufig gebraucht wird. 

Schritt 5: Ausführen

Nun geht es los! Du kannst dich entweder Raum für Raum vorarbeiten – das ist sinnvoll, wenn einige Räume schon eher bezogen werden (müssen) und die anderen erst danach renoviert werden. Oder – und das ist der Tipp, wenn du spezialisierte Helfer an Board hast – arbeite dein Haus nach Tätigkeitskategorien ab: Verputzen mithilfe von Fachkräften an einem Donnerstag und Freitag. Streichen mit Freunden an einem Wochenende, Böden Abreißen am anderen Wochenende. Das dritte und vierte Wochenende gehört dem Bodenverlegen mit der Unterstützung der Familie und so weiter.

Wände

Farbe an die Wände bringen – das hört sich erstmal einfach an. Wer aber schon mal gestrichen hat  – und das haben wohl die allermeisten – weiß: Vorbereitung ist alles. Lege die richtige Ausrüstung bereit! Dazu gehört die richtige Farbe in ausreichender Menge, Pinsel in unterschiedlichen Größen, Eck- und Farbroller und ein Verlängerungsstab, Farbwanne und ein Abtropfgitter, ausreichend Flies, Kreppband und Papiertücher, um die Umgebung zu schützen.

Bevor es losgeht, solltest du den Untergrund überprüfen: Ist die Tapete weiß und wurde nicht so oft gestrichen? Dann lohnt es sich drüber zu streichen, das geht schnell und die Farbe wird vermutlich gut haften. Muss die Tapete ab? Dann musst du sie befeuchten (eine Sprühflasche ist ausreichend) und mit einem Spachtel abtragen. Alte Farbe oder unebener Putz lassen sich mit einer Schleifmaschine oder Schleifpapier entfernen und glattziehen.

Muss der Untergrund eventuell gespachtelt werden? Bohrlöcher oder kleine Risse lassen sich mit einer guten Spachtelmasse schließen und mit einem Spachtel verteilen. 

Nachdem du die Wände nach den Reparaturarbeiten gesäubert hast, solltest du Tiefengrund auftragen und das Ganze gut trocknen lassen. Danach geht es erst ans Eingemachte: Achte beim Streichen auf die Qualität der Farbe. Eine günstige Farbe heißt nicht gleich, dass es ein günstiger Anstrich wird. Qualitativ hochwertige Farbe ist zwar teuer, bedeutet aber weniger Farbanstriche, das spart wiederum Zeit und Geld.

Böden

Bevor es an die Renovierung des Bodens geht, solltest du dir vorher die Qualität und den Zustand der alten Böden angucken. PVC- und Teppichböden können meist getrost entfernt werden. Manchmal schlummert hierunter ein Dielen oder Fliesenboden, der aufgearbeitet werden kann. Stark beschädigte Fliesen können entweder mit neuen Fliesen Überklebt oder müssen rausgeschlagen werden. Abgenutzte Dielen- oder Parkettböden sollten auf jeden Fall abgeschliffen und aufgearbeitet werden. Diese sind wertvoll und wirken gemütlich. Bei Laminat und Linolium sollte abgewägt werden: Wenn sie gepflegt wurden und gut erhalten sind, spricht erstmal nichts dagegen sie zu behalten. Sollte dir das Material jedoch so gar nicht zusagen, kannst du das guten Gewissens entfernen. Solltest du dich für eine Verlegung auf dem alten Boden entscheidest, solltest du darauf achten, dass die Aufbauhöhe noch ein problemloses Türen Auf- und Zumachen zulässt.

Decke

Wenn der Putz bereits von der Decke bröckelt, sich tiefe Risse abzeichnen oder schlicht wenn dir das Material nicht zusagt, muss die Decke renoviert werden. 

Hier hast du mindestens vier verschiedene Varianten.

  1. Du verkleidest deine Decke mit Holz. Das wirkt natürlich und gemütlich. Vor allem im Wohn- und Schlafzimmer kann sich eine Holzdecke positiv auf den Gemütszustand auswirken. Je nach Holzart bzw. dessen Qualität zahlst du zwischen 4 und 35 EUR pro Quadratmeter. Wenn du es dir zutraust, kannst du diese Art der Verkleidung selbst anbringen. Für mehr Helligkeit sorgt ein weißer Anstrich
  2. Du bringst eine Trockenbaudecke aus Gipskarton an: Ist die Decke zu hoch oder weist zu viele Schäden auf, kannst du sie abhängen. Dies sorgt nicht nur für eine gute Optik, sondern auch für zusätzliche Isolation und Schallschutz. Normalerweise werden Fachleute für die Montage engagiert. Du zahlst zwischen 30 und 80 EUR pro Quadratmeter samt Arbeitskosten.
  3. Wenn es ausgefallen sein darf, kannst du auch eine Lichtdecke installieren. Ein Beleuchtungssystem wird dabei mit einem lichtdurchlässigen Material, wie etwa Milchglas abgehängt und sorgt für eine besondere Atmosphäre. Lässt sich das Licht dämmen, können unterschiedliche Stimmungen im Raum erzeugt werden. Für einen Quadratmeter zahlst du etwa 150 EUR. 
  4. Wenn das ursprüngliche Material noch in Ordnung ist, kannst du die Decke auch einfach streichen. Wenn alte Farbe noch bröckelt, muss der Untergrund abgeschliffen werden. Eine Gipskartonfarbe bedarf einer Grundierung. Nur ist das mit der Decke immer so eine Sache: Das Streichen hinterlässt Tropfen auf den Haaren und Pinselstriche auf der Fläche. Wenn du darauf achtest, dass die Raumtemperatur während des Streichens zwischen 15 und 20 Grad beträgt, du qualitativ gute Farbroller und Pinsel verwendest und vor allem nicht bei der Farbe sparst, wird die Decke am Ende streifenfrei!

Äußere Hülle

Die Fassade ist permanent äußeren Einflüssen ausgesetzt. Kein Wunder, dass die Farbe irgendwann bröckelt, Verfärbungen oder Risse entstehen. Oft sind nur Schönheitsreparaturen notwendig. 

Bei einer Putzfassade reicht meist putzen, streichen, Schutz auftragen. 

Klinkerfassaden können abgebürstet und mit Spülmittel gereinigt werden. Ist der Schmutz hartnäckiger, haben Baumärkte speziellen Steinreiniger im Angebot. Vorsicht ist bei aber Hochdruckreinigern geboten, diese können die Steine angreifen. 

Holz ist das Material, das am häufigsten Angriffen ausgesetzt ist. Es wird blass, ergraut oder kriegt einen Grünstich. Zum Glück lässt es sich jedoch auch leicht aufarbeiten! Bei trockenem Wetter kann es geschliffen, imprägniert und wieder neu gestrichen werden.

Wenn Risse ein Thema am Haus sind, solltest du die vorher begutachten (lassen): Weniger Millimeter tiefe Risse sind meist leicht zu beheben. Dynamische Risse gehen auf die Bewegung des Gebäudes zurück und sind tiefer und dicker. Hier solltest du einen Profi heranziehen: Der Architekt oder Statiker hat hier Erfahrung und wird dich dahingehend beraten.

Das Bad

Wenn du das Bad von Grund auf veränderst und die Sanitärgeräte verschiebst, musst du meist auch an die Technik und die Rohre ran. Das sind umfangreiche  Umbaumaßnahmen und haben mit Renovierungsarbeiten nicht mehr viel am Hut. Erneuerung von Sanitärgeräten, das Neubefliesen oder Bodenverlegen gehört jeodch zu klassischen Renovierunsarebiten und können auch in Eigenleistung erbracht werden.

Das moderne Bad ist hell, funktional und schlicht. Die Fliesen erfreuen sich dezenter Farben: Grau und Beige wirken unaufgeregt und lassen knallige Accessoires zu, ohne das Bad zu sehr zu überladen. Dabei müssen Bäder nicht mehr deckenhoch gefliest werden. Heute lassen sich auch andere Elemente wie Milchglas, Holz und Stahl einsetzen und entfernen das Bad optisch von einem klinisch reinen Raum. Solltest du bei der Renovierung auch die Beleuchtung austauschen, dann achte auf dimmbares Licht , das du je nach Situation regulieren kannst. Helles und authentisches Licht am morgen und Entspannungsbeleuchtung am Abend beim Baden passen sich deiner Stimmung und deinem Tagesrhythmus an.

Renovieren braucht Planung, Zeit und Geld

Bevor es an Renovierungsarbeiten jeder Art geht, solltest du dir darüber im Klaren sein, dass du Zeit und Geld einplanen solltest. Mit einer guten Planung, geeigneten Helfern an deiner Seite und an der einen oder anderen Stelle einer professionellen Einschätzung kannst du entspannt dein Projekt angehen und am Ende ohne böse Überraschungen dein neuen Zuhause beziehen.

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